Was früher gang und gäbe war, wird heute seltener
ausgeführt: Die Methode der Klinkerbauweise: Das Anliegen jeweils
der oberen Planke an der unteren nennt der Bootsbauer "Lannung".
Die Planken werden in je einem Falz an den Steven in die "Sponnung"
eingepaßt und verschraubt. Untereinander müssen die Planken
mit Kupfernieten (bei einem Riemenvierer ca. 2400 Stück) verbunden
werden. Durch die vielen Arbeitsgänge beim Vernieten der Kupferstifte
ist die Klinkerbauweise wenig ökonomisch, d. h. heutzutage macht
derartige Boote teuer.
Die Bauweise macht diese Boote jedoch sehr robust, so sind sie das bevorzugte
Gerät bei Wanderfahrten. Wer jedoch so ein Boot tragen mußte
hat festgestestellt, daß diese nicht zu den Leichtgewichten gehören.
Nachteilig wirkt sich auch die notwendige Pflege eines solchen Holzbootes
aus.
So sieht dann das Ganze aus:
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a - Dollbordplanke
b - Rollsitzschine
c - Rollsitz
d - Stemmbretträger
e - Stemmbrettschraube
f - Doppeldolle (Skull + Riemen)
g - Dollenstift
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h - Auslegerstrebe
k - Auslegerbolzen
l - Auslegerspant
m - Lannung (Überlappung der Planken)
n - Planke
o - Bodenwrange |
p - Kiel
r - Querlager
s - Bodenbrett
t - Stemmbrett
u - Fersenhalter
v - Gondelleiste
w - Kielaufsatz |
Abbildung aus dem Handbuch f. Boote und Reparaturen,
DRV |
Massive Schalen (dünnwandige, einschichtige Schnitte)
werden ausschließlich für Rennboote verwendet.
Bei der Herstellung werden die Schalen außen angefeuchtet und innen
über einer Gasflamme erhitzt. So lassen sie sich in Form biegen,
dazu werden die Hölzer über Formen gelegt und befestigt. Nach
dem Erkalten bleiben die Schalen formbeständig.
Sperrholz- und Funierschalen werden für Gigs der Art C und D benutzt.
Die Sperrholzplatten werden ohne Wärmeeinwirkung unter Spannung geformt.
Beim Funierbau werden die Schalen über einen Block gezogen (quasi
eine Negativform des Bootes). Zwei bis drei Lagen Funier werden unter
Druck und gleichzeitiger Verleimung über diese Form gelegt. (Formverleimung).
Nach der Aushärtung des Leimes kann der Bootskörper aus der
Schale abgezogen werden.
Die Boote sind in der Regel leichter als ihre Verwandten in Klinkerbauweise,
das Fahrverhalten ist auch etwas anders. Die Bootshaut ist empfindlicher
und Beschädigungen (eingedrückte Risse) sind nicht einfach zu
reparieren.
Ein Querschnitt sieht so aus:
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a) Aussenhaut (Schale)
b) Rollbahnquerträger / Rollschiene
c) Diagonale Strebe
d) Trittbrett
e) Reiter
f) Scheergang (Dollbordplanke)
g) Duchtweger (Gondelleiste)
nach Abb. 12, S.12 Handbuch f. Boote und Reparaturen,
DRV
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.. ist das Material unserer Zeit. Das Material ist leichter
und pflegeleichter als Holz. Da sich der Pflegeaufwand in einem geringen
Rahmen bewegt, wird gerne auf diese Boote zurüchgegriffen.
Epoxyharze, Fasermatten und gelegentlich Kohlefaserstreifen bilden in
Kombination die Außenhaut der Boote. Der Innenausbau geschieht immer
noch mit Holz und dient in erster Linie dazu eine Basis für die Rollschienen
zu bilden und die Quersteifigkeit des Bootes zu gewährleisten. Die
Kraft, die über die Ausleger übertragen werden soll bedingt
stabiles Material. Die Ausleger sind aus diesem Grund an den Spanten befestigt.
So kann man bei leichter Bauweise erreichen, daß man mit kräftigen
Ruderschlägen das Boot nicht zerstört. Der Querschitt gleicht
dem des Schalenbootes.
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